Veröffentlicht am März 12, 2024

Die Wertsteigerung durch eine Wärmepumpe in einem 80er-Jahre-Haus hängt weniger vom Heizgerät selbst ab, sondern von der intelligenten Orchestrierung des gesamten Sanierungssystems.

  • Die Kombination aus Dämmung und Wärmepumpe ist der größte Werthebel und kann die Energieeffizienzklasse um mehrere Stufen verbessern.
  • Die richtige Materialwahl beim Dämmen (z. B. Hanf) optimiert nicht nur den Winter-, sondern auch den Hitzeschutz im Sommer, was den Wohnkomfort und Wert weiter steigert.
  • Smarte Steuerungssysteme sind kein Luxus, sondern ein wesentlicher Baustein, um die Effizienz der Wärmepumpe (COP) zu maximieren und die Betriebskosten zu senken.

Empfehlung: Betrachten Sie die Sanierung nicht als eine Reihe isolierter Maßnahmen, sondern planen Sie sie als ein integriertes Gesamtsystem, um die maximale Wertsteigerung zu realisieren.

Besitzer von Häusern aus den 1980er Jahren stehen oft vor einem Dilemma: Die Gebäude sind solide gebaut, aber energetisch nicht mehr zeitgemäß. Angesichts steigender Energiepreise und neuer gesetzlicher Vorgaben rückt der Heizungstausch in den Fokus. Die Wärmepumpe wird dabei als die Lösung der Zukunft gehandelt. Doch die gängige Diskussion dreht sich meist nur um die Heizkostenersparnis und die technischen Voraussetzungen wie die Dämmung oder die passenden Heizkörper.

Viele Hausbesitzer investieren daher in Einzelmaßnahmen: eine neue Heizung hier, eine Dämmung dort. Sie hoffen, damit den Wert ihrer Immobilie zu sichern und Kosten zu sparen. Doch was wäre, wenn der wahre Hebel zur Wertsteigerung nicht in den einzelnen Komponenten, sondern in deren perfektem Zusammenspiel liegt? Wenn die Wärmepumpe nicht nur ein Ersatz für die alte Öl- oder Gasheizung ist, sondern der Motor eines komplett neu gedachten Energiesystems für Ihr Zuhause?

Dieser Artikel bricht mit der isolierten Betrachtung. Wir agieren als Ihr Energieberater und zeigen Ihnen, wie Sie die Sanierung Ihres 80er-Jahre-Hauses als ein Gesamtsystem begreifen. Es geht darum, die synergetischen Effekte zwischen Dämmung, Heiztechnik, Fördermitteln und intelligenter Steuerung zu nutzen, um nicht nur Kosten zu senken, sondern den Immobilienwert nachhaltig und signifikant zu steigern. Wir decken typische Fehler wie Wärmebrücken auf und geben strategische Tipps, um Fallstricke bei der Förderung und Lieferengpässe zu umgehen.

In den folgenden Abschnitten analysieren wir die entscheidenden Bausteine einer orchestrierten Sanierung. Sie erfahren, wie jede einzelne Maßnahme die Wirkung der anderen verstärkt und Ihr Haus fit für die Zukunft macht.

Warum sich eine Fassadendämmung erst nach 15 Jahren amortisiert (und wann es schneller geht)

Die reine Amortisationsrechnung einer Fassadendämmung, basierend auf den eingesparten Heizkosten, kann ernüchternd sein und oft Zeiträume von 15 Jahren oder mehr aufzeigen. Dieser Ansatz ist jedoch zu kurz gedacht, denn er ignoriert den wichtigsten Faktor: den Synergieeffekt mit einem modernen Heizsystem wie der Wärmepumpe. Eine gut gedämmte Gebäudehülle senkt die benötigte Vorlauftemperatur der Heizung drastisch. Das ist die entscheidende Voraussetzung, damit eine Wärmepumpe ihre maximale Effizienz erreicht und der Stromverbrauch niedrig bleibt.

Die Kombination aus Dämmung und Wärmepumpe ist der größte Werthebel für Ihr 80er-Jahre-Haus. Anstatt die Maßnahmen getrennt zu betrachten, müssen sie als einheitliches Projekt geplant werden. Eine aktuelle Studie zeigt, dass energieeffizient sanierte Häuser mit Wärmepumpe signifikant höhere Marktwerte erzielen. Die Amortisation erfolgt also nicht nur über die gesparten Energiekosten, sondern auch über die sofortige und erhebliche Steigerung des Immobilienwerts.

Der Sprung in eine bessere Energieeffizienzklasse (z.B. von F auf B) wird erst durch das Zusammenspiel beider Maßnahmen realistisch. Die schnellere Amortisation erreichen Sie durch eine ganzheitliche Betrachtung, die folgende Punkte einschließt:

  • Kombination mit Wärmepumpe: Erst durch die Dämmung wird der Betrieb der Wärmepumpe wirklich wirtschaftlich. Gemeinsam ermöglichen sie eine Verbesserung um ein bis zwei Energieklassen.
  • Wahl des richtigen Dämmstoffs: Materialien wie Holzfaser bieten neben der Dämmwirkung auch einen exzellenten sommerlichen Hitzeschutz und steigern so den Wohnkomfort und Wert zusätzlich.
  • Einbeziehung der Wertsteigerung: Kalkulieren Sie nicht nur die Ersparnis, sondern auch den gestiegenen Verkaufswert der Immobilie mit ein.
  • Nutzung staatlicher Förderungen: Für Dämmmaßnahmen allein können bis zu 20 % der Kosten als Zuschuss beantragt werden, was die Investitionssumme erheblich reduziert.

Wie Sie den BAFA-Zuschuss für Ihre Heizung sichern, ohne Formfehler zu begehen

Die staatliche Förderung ist ein zentraler Baustein, um die Investition in eine Wärmepumpe wirtschaftlich attraktiv zu machen. Doch gerade hier lauern formale Fallstricke, die bares Geld kosten können. Die wichtigste Änderung, die viele Hausbesitzer noch nicht verinnerlicht haben: Seit 2024 ist nicht mehr das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für die Heizungsförderung zuständig. Anträge für Zuschüsse und Förderkredite müssen nun bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gestellt werden.

Diese Umstellung ist mehr als nur eine neue Adresse. Sie verändert den Prozess und die Anforderungen. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bezuschusst den Einbau von Wärmepumpen in Bestandsgebäuden mit einem Basissatz von 30 %, der durch verschiedene Boni auf bis zu 70 % ansteigen kann. Ein entscheidender Punkt ist die Deckelung der förderfähigen Kosten: Für die erste Wohneinheit werden maximal 30.000 € angerechnet. Das bedeutet, dass bis zu 21.000 Euro Zuschuss möglich sind, eine Summe, die die Wirtschaftlichkeit des Projekts maßgeblich beeinflusst.

Energieberater führt Heizlastberechnung für 80er Jahre Haus durch

Ein unverzichtbarer Schritt vor der Antragstellung ist die professionelle Heizlastberechnung durch einen zertifizierten Energieberater. Sie ermittelt exakt, wie viel Heizleistung Ihr Haus nach der Sanierung benötigt, und ist die Grundlage für die korrekte Dimensionierung der Wärmepumpe. Ein überdimensioniertes Gerät arbeitet ineffizient und verursacht unnötig hohe Stromkosten, während ein zu kleines Gerät Ihr Haus im Winter nicht ausreichend heizt. Die Heizlastberechnung ist daher nicht nur eine formale Anforderung für die Förderung, sondern die wichtigste Qualitätssicherung für Ihr gesamtes Heizsystem.

Hanf oder Styropor: Welches Material schützt besser vor sommerlicher Hitze?

Bei der Wahl des Dämmmaterials für ein 80er-Jahre-Haus denken die meisten zunächst an die Dämmleistung im Winter, gemessen am U-Wert. Hier scheint Styropor (EPS) oft die günstigere und effizientere Wahl zu sein. Doch diese Betrachtung vernachlässigt einen immer wichtiger werdenden Aspekt des Wohnkomforts und damit des Immobilienwerts: den sommerlichen Hitzeschutz. Wie das Hanf Magazin in einem Fachbeitrag über Hanf-Kalk als Innendämmung betont:

Aufgrund des guten Wärmespeichers und der hohen Phasenverschiebung hat man es im Sommer angenehm kühl und im Winter behaglich warm.

– Hanf Magazin, Fachbeitrag über Hanf-Kalk als Innendämmung

Der entscheidende Kennwert hierfür ist die Phasenverschiebung. Sie gibt an, wie viele Stunden es dauert, bis die Mittagshitze von außen durch das Dämmmaterial ins Innere des Hauses gelangt. Ökologische Dämmstoffe wie Hanf oder Holzfaser haben eine deutlich höhere Dichte und Wärmespeicherkapazität als EPS. Dadurch verzögern sie das Eindringen der Hitze um viele Stunden, oft bis in die kühlen Nachtstunden. Das Ergebnis ist ein spürbar angenehmeres Raumklima an heißen Sommertagen, ohne dass eine Klimaanlage nötig ist.

Während Styropor im Winter eine leicht bessere Dämmwirkung bei geringerer Dicke aufweisen kann, spielen natürliche Dämmstoffe ihre Stärken beim Hitzeschutz, der Feuchtigkeitsregulierung (Schutz vor Schimmel) und der Nachhaltigkeit aus. Der folgende Vergleich, basierend auf einer Analyse verschiedener Dämmstoffe, verdeutlicht die Unterschiede:

Vergleich Hanf vs. Styropor für Sommerhitzeschutz
Eigenschaft Hanf Styropor (EPS)
Phasenverschiebung 8-12 Stunden 4-6 Stunden
Wärmeleitfähigkeit 0,040-0,045 W/(m²K) 0,032-0,040 W/(m²K)
Dämmstärke für U-Wert 0,24 Ab 17 cm Ab 14 cm
Kosten pro m² 10-30 Euro 5-15 Euro
CO₂-Bilanz Negativ (speichert CO₂) Positiv (fossiler Rohstoff)
Feuchtigkeitsregulierung Reguliert Feuchtigkeit, schützt vor Schimmel Nicht diffusionsoffen

Die Wahl des Dämmstoffs ist also eine strategische Entscheidung. Für ein maximales Plus an Wohnqualität und Immobilienwert sollte der sommerliche Hitzeschutz ein ebenso wichtiges Kriterium sein wie die Dämmleistung im Winter. Dies ist ein perfektes Beispiel dafür, wie eine ganzheitliche Betrachtung zu einer besseren und wertsteigernden Lösung führt.

Die Wärmebrücke am Fenster: Ein Fehler, der Schimmel und Bauschäden verursacht

Selbst die beste Fassadendämmung und die modernste Wärmepumpe können ihre Wirkung nicht voll entfalten, wenn ein unsichtbarer Feind im Verborgenen wirkt: die Wärmebrücke. Dies sind lokalisierte Bereiche in der Gebäudehülle, an denen Wärme deutlich schneller entweicht als durch die umgebenden Bauteile. Typische Schwachstellen in Häusern aus den 80er Jahren sind Fensteranschlüsse, Rollladenkästen, Balkonplatten und ungedämmte Betonsockel.

Das Problem ist zweigeteilt. Erstens führen Wärmebrücken zu Energieverlusten, die die Effizienz des gesamten Heizsystems untergraben. Zweitens kühlen diese Stellen im Winter stark aus. Warme, feuchte Raumluft kondensiert an diesen kalten Oberflächen – der ideale Nährboden für Schimmelbildung. Langfristig kann die ständige Feuchtigkeit sogar zu ernsthaften Bauschäden führen. Die Identifikation und Beseitigung von Wärmebrücken ist daher kein optionaler Luxus, sondern ein zwingend notwendiger Teil einer professionellen Sanierung.

Infrarot-Wärmebild zeigt Wärmebrücken an Fenstern eines 80er Jahre Hauses

Eine Infrarot-Thermografie kann diese Schwachstellen präzise sichtbar machen. Bei der Sanierung müssen diese Punkte dann gezielt angegangen werden, zum Beispiel durch die Dämmung von Rollladenkästen oder den Einsatz thermischer Trennelemente bei Balkonen. Ignoriert man diese Details, investiert man in ein System mit eingebauten Schwachstellen, das nie sein volles Potenzial entfalten kann.

Ihre Checkliste zur Identifikation von Wärmebrücken

  1. Dach und Anschlüsse prüfen: Kontrollieren Sie Dachziegel auf Beschädigungen und überprüfen Sie Lüftungsöffnungen, Dachrinnen und Fallrohre auf Alterung oder Verschmutzung. Alte, nicht UV-beständige Sanitärlüfter können undicht sein.
  2. Rollladenkästen analysieren: Untersuchen Sie alte Rollladenkästen. Sind sie ungedämmt, stellen sie eine massive Wärmebrücke dar und sollten nachträglich gedämmt werden.
  3. Balkonanschlüsse bewerten: Prüfen Sie, ob die Balkonplatte direkt mit der Geschossdecke verbunden ist. Wenn ja, ist eine thermische Trennung zur Vermeidung von Energieverlusten unerlässlich.
  4. Fensteranschlüsse kontrollieren: Achten Sie auf einen lückenlosen Anschluss der Dämmung an den Fensterrahmen. Spezielle Dämmkeile können hier helfen, kritische Lücken zu schließen.
  5. Professionelle Analyse beauftragen: Führen Sie eine Infrarot-Thermografie durch einen Energieberater durch, um versteckte Wärmebrücken im Mauerwerk oder an Bauteilanschlüssen sicher zu identifizieren.

Wann ist der beste Zeitpunkt für den Heizungstausch, um Lieferengpässe zu umgehen?

Die Entscheidung für eine Wärmepumpe ist gefallen, die Förderung geklärt – doch wann ist der beste Moment für die Umsetzung? Viele Hausbesitzer warten bis zum Herbst, kurz vor Beginn der Heizperiode. Das ist strategisch unklug. Im Herbst explodiert die Nachfrage, was zu langen Wartezeiten bei Fachbetrieben und Lieferengpässen bei den Herstellern führt. Die Preise ziehen an und der Zeitdruck für eine schnelle Installation steigt, was die Gefahr von Fehlern erhöht.

Der ideale Zeitpunkt für den Heizungstausch ist das Frühjahr oder der frühe Sommer. In dieser „antizyklischen“ Phase sind die Auftragsbücher der Handwerker oft weniger voll. Das gibt Ihnen mehrere Vorteile: Sie haben eine größere Auswahl an qualifizierten Betrieben, können bessere Konditionen verhandeln und die Installation kann in Ruhe und ohne Zeitdruck geplant und durchgeführt werden. So bleibt auch genug Zeit für einen sauberen hydraulischen Abgleich des gesamten Systems – eine entscheidende Maßnahme für die Effizienz der Wärmepumpe.

Besonders relevant für das Jahr 2024 ist eine spezielle Regelung bei der KfW-Förderung. Normalerweise muss der Förderantrag vor der Beauftragung des Handwerkers gestellt werden. Doch eine wichtige Übergangsregelung ermöglicht es, dass für Vorhaben, die bis zum 31. August 2024 begonnen werden, der Antrag bis zum 30. November 2024 nachgereicht werden kann. Dies gibt Ihnen zusätzliche Flexibilität, um das Projekt noch in der idealen Jahreszeit zu starten, ohne auf die formale Antragsgenehmigung warten zu müssen. Eine Familie, die ihre Gasheizung in einem Altbau durch eine Wärmepumpe im Frühjahr ersetzte, konnte so nicht nur von besserer Verfügbarkeit, sondern auch von günstigeren Konditionen profitieren und die erste Heizperiode detailliert zur Optimierung nutzen.

Wie heizen Sie 25qm effizient, ohne dass im Winter das Wasser einfriert?

Bei der Sanierung eines 80er-Jahre-Hauses stellt sich oft die Frage nach der Beheizung kleinerer, separater Räume wie einer Einliegerwohnung, eines Büros im Souterrain oder eines angebauten Wintergartens mit rund 25 Quadratmetern. Kann eine zentrale Wärmepumpe solche kleinen Zonen effizient versorgen, oder gibt es bessere Lösungen? Die Antwort liegt wieder im systemischen Ansatz.

Grundsätzlich kann eine korrekt dimensionierte zentrale Wärmepumpe auch kleine Räume versorgen, sofern diese gut in den Heizkreis eingebunden sind. In einem sanierten Altbau reichen über den Großteil des Jahres moderate Vorlauftemperaturen von rund 45°C aus, um auch mit Heizkörpern eine behagliche Wärme zu erzeugen. Für einen einzelnen, eventuell seltener genutzten Raum von 25qm kann jedoch die Installation einer separaten Mini-Split-Wärmepumpe (eine kleine Luft-Luft-Wärmepumpe) eine wirtschaftlich und energetisch sinnvollere Alternative sein. Sie arbeitet unabhängig vom Hauptsystem, ist schnell installiert und kann den Raum bei Bedarf sehr schnell aufheizen oder im Sommer sogar kühlen.

Ein besonderes Augenmerk gilt dem Frostschutz, insbesondere wenn Leitungen durch unbeheizte Bereiche wie Keller oder Außenwände führen. Um ein Einfrieren der Wasserleitungen im Winter zu verhindern, gibt es mehrere bewährte Methoden. Ein Frostwächter, ein simples Thermostat, das die Heizung automatisch einschaltet, wenn die Temperatur unter einen kritischen Wert (z.B. 5°C) fällt, ist die einfachste Lösung. Alternativ können selbstregulierende Heizbänder an gefährdeten Leitungsabschnitten angebracht werden. Eine weitere, sehr sichere Methode ist die Verwendung einer Glykol-Mischung als Frostschutzmittel im entsprechenden Heizkreislauf.

Warum Ihre „ausgeschalteten“ Geräte heimlich 100 € Strom pro Jahr verbrauchen

Nach der Installation einer Wärmepumpe rückt der Stromverbrauch in den Fokus. Viele Hausbesitzer sind überrascht, dass ihr Gesamtverbrauch höher ist als erwartet, selbst wenn die Wärmepumpe effizient läuft. Ein wesentlicher, aber oft übersehener Faktor ist der Standby-Verbrauch zahlreicher Geräte im Haus. Alte Umwälzpumpen im Heizungskeller, veraltete Heizungssteuerungen, Fernseher, Computer und Ladegeräte verbrauchen auch im „ausgeschalteten“ Zustand kontinuierlich Strom. Über das Jahr summiert sich dieser heimliche Verbrauch leicht auf 100 € oder mehr.

Eine Studie an einem sanierten 80er-Jahre-Haus zeigte, dass die Wärmepumpe einen erheblichen Anteil am Stromverbrauch hatte, der aber im ersten Jahr durch Sondereffekte wie das Austrocknen des Estrichs künstlich erhöht war. Doch auch nach der Normalisierung bleibt der Grundverbrauch des Hauses eine relevante Größe. Die Reduzierung des Standby-Verbrauchs ist daher ein wichtiger Baustein im Gesamtsystem der Energieeffizienz. Es ist der einfachste und günstigste Weg, den Strombedarf zu senken und die Betriebskosten der Wärmepumpe weiter zu optimieren.

Die Identifizierung und Eliminierung dieser Stromfresser erfordert keinen großen Aufwand, aber systematisches Vorgehen. Folgende Maßnahmen sind besonders wirkungsvoll:

  • Alte Umwälzpumpen austauschen: Ungeregelte Pumpen sind massive Stromfresser. Der Wechsel zu einer modernen Hocheffizienzpumpe senkt deren Verbrauch um bis zu 80 %.
  • Schaltbare Steckdosenleisten verwenden: Bündeln Sie Geräte wie Fernseher, Spielekonsole und Soundanlage auf einer Leiste, die Sie bei Nichtgebrauch komplett vom Netz trennen.
  • Zirkulationspumpe steuern: Eine Pumpe für die Warmwasserzirkulation muss nicht 24/7 laufen. Eine einfache Zeitschaltuhr, die sie nur zu den Hauptnutzungszeiten aktiviert, spart enorm viel Energie.
  • Smarte Routinen einrichten: Nutzen Sie Smart-Home-Systeme, um beim Verlassen des Hauses automatisch alle nicht benötigten Geräte abzuschalten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Wertsteigerung Ihres Hauses ergibt sich nicht aus der Wärmepumpe allein, sondern aus dem synergetischen Zusammenspiel aller Sanierungsmaßnahmen (Dämmung, Heizung, Steuerung).
  • Eine professionelle Planung durch einen Energieberater, inklusive Heizlastberechnung und Fördermittelberatung, ist die wichtigste Investition, um Fehler zu vermeiden und das Maximum aus dem Projekt herauszuholen.
  • Betrachten Sie den Komfort ganzheitlich: Ein guter sommerlicher Hitzeschutz durch die richtige Dämmstoffwahl und die Vermeidung von Wärmebrücken sind ebenso wertsteigernd wie niedrige Heizkosten im Winter.

Wie senken intelligente Thermostate Ihre Heizkosten um bis zu 20 % im Altbau?

Wenn die Wärmepumpe das Herz des neuen Heizsystems ist und die Dämmung sein Körper, dann sind intelligente Thermostate und eine smarte Steuerung sein Gehirn. Sie sind der letzte, entscheidende Baustein, um das volle Effizienz- und Wertpotenzial der Sanierung zu heben. Einfache, manuelle Thermostate führen oft zu Überheizung oder ineffizienten Taktungen der Wärmepumpe. Intelligente Systeme hingegen optimieren den Betrieb kontinuierlich.

Sie ermöglichen eine raumgenaue und zeitgesteuerte Temperaturregelung. Das Schlafzimmer wird nachts nur leicht temperiert, das Bad morgens pünktlich zur gewünschten Zeit warm. Bei Abwesenheit wird die Temperatur im ganzen Haus abgesenkt. Diese simple Anpassung an den tatsächlichen Bedarf kann die Heizkosten in einem Altbau um bis zu 20 % senken. Doch ihr wahrer Wert im Zusammenspiel mit einer Wärmepumpe geht weit darüber hinaus. Eine smarte Steuerung kommuniziert direkt mit der Wärmepumpe und optimiert deren Laufzeiten. Sie sorgt für lange, gleichmäßige Betriebszyklen anstelle von kurzem, ineffizientem „Takten“, was die Lebensdauer des Geräts erhöht und den Stromverbrauch senkt. So erreichen moderne Wärmepumpen mit intelligenter Regelung einen COP (Coefficient of Performance) von bis zu 6,7, was bedeutet, dass aus einer Kilowattstunde Strom 6,7 Kilowattstunden Wärme erzeugt werden.

Fallstudie: Smart-Home-Integration im sanierten 80er-Jahre-Haus

In einem umfassend sanierten Haus aus den 80er Jahren wurde ein intelligentes System installiert, das das Zusammenspiel aller Energiekomponenten steuert: von der PV-Anlage über die Wallbox für das E-Auto bis hin zur Wärmepumpe, Lüftungsanlage, Beschattung und Beleuchtung. Die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung kommuniziert beispielsweise direkt mit der Wärmepumpe. Dieses vernetzte System sorgt dafür, dass der selbst erzeugte Solarstrom optimal genutzt und die Gesamteffizienz des Hauses maximiert wird. Es ist das perfekte Beispiel für ein gelungenes Gesamtsystem.

Smarte Thermostatsteuerung an modernisierten Heizkörpern im Altbau

Die Investition in eine smarte Steuerung ist also kein Luxus, sondern die logische Konsequenz einer systemisch gedachten Sanierung. Sie stellt sicher, dass die teuren Komponenten wie Wärmepumpe und Dämmung ihr volles Potenzial entfalten können und verwandelt Ihr Haus in ein effizientes, komfortables und wertvolles Zuhause.

Um das System zu perfektionieren, ist es unerlässlich, die Rolle der intelligenten Steuerung für die Gesamteffizienz zu verstehen.

Häufige Fragen zur Wärmepumpe im 80er-Jahre-Haus

Kann eine zentrale Wärmepumpe effizient 25qm beheizen?

Ja, aber für selten genutzte Einzelräume kann eine separate Mini-Split-Wärmepumpe (Luft-Luft) sinnvoller sein. Über den Großteil des Jahres reichen schon moderate Vorlauftemperaturen von 45°, um einen Altbau mit Heizkörpern mit einer Wärmepumpe effizient zu beheizen. Für kleine Räume wie 25qm ist dies in der Regel ausreichend.

Wie verhindert man das Einfrieren von Leitungen?

Ein Frostwächter-Thermostat, der die Heizung bei ca. 5°C automatisch startet, ist die einfachste Lösung. Alternativ bieten sich Glykol-Mischungen im Heizkreislauf oder selbstregulierende Heizbänder an gefährdeten Leitungen an, um das Einfrieren zuverlässig zu verhindern.

Ist eine Wärmepumpe für eine Einliegerwohnung wirtschaftlich?

Ja, eine Wärmepumpe ist systemimmanent eines der preisstabilsten Heizsysteme. Für eine vermietete Einliegerwohnung steigert sie nicht nur den Immobilienwert, sondern ermöglicht bei entsprechender Auslegung auch eine separate und transparente Abrechnung der Heizkosten.